Dienstag, 4. Juni 2019

Kapitel III - Macy und der Wolf oder: Zu viel Glitter im Schlüpper

Hallo meine Lieben,

 und willkommen zum dritten Teil meiner kleinen Review-Reihe zu Saint Falls.
 Ich wollte den Blog schon vor einer Weile wieder anfangen, konnte mich aber einfach nicht dazu aufraffen, weil ... auch wenn es sich unterhaltend liest, was ich hier so vor mich hinschreibe - und ich hoffe, das tut es - so ist es nicht halb so unterhaltend für mich, das Zeug zu lesen. Aber gut, das ist nicht das Thema und ich habe ja auch immer die Option, es einfach nicht zu tun. Aber ... aber, meine Lieben, ich muss halt auch ehrlich sein, wenn ich den Blog dann für ein Kapitel fertig habe oder mich einfach mit anderen darüber austauschen kann, macht das schon Spaß. Und am Ende habe ich Geld für dieses Buch gezahlt und mehr Zeit darin investiert, als es Wert ist, weswegen wir dann doch wenigstens eine schöne Zeit haben können, wenn ich mich ein bisschen dazu auslasse.

 Also genug geschrieben - ans Werk!



Macy und der Wolf oder: Zu viel Glitter im Schlüpper

 

Ich denke, ihr ahnt bereits, auf welches Märchen hier angespielt wird, da die Überschrift ja schon sehr aussagekräftig ist. Funny ist an dieser Stelle, dass ich bisher im Buch das Gefühl hatte - wir erinnern uns, ich bin ja schon ein Stückchen weiter - dass es dem Schreiber immer enorm wichtig ist, dass ich als Leser verstehe, um welches Märchen bzw. um welche Märchenfigur es sich in der jeweiligen Geschichte handelt. Ich hatte halt immer so das Gefühl, dass jemand neben mir sitzt, mir mit dem Ellenbogen in die Rippen stößt und mich bei jedem zweiten Wort fragt: Weißte? Weißte schon, wer es ist? 
 Ob das die tatsächliche Intention des Schreibers war, sei dahingestellt, hab ich ja keine Ahnung, aber das ist, was bei mir als Leser eben ankam, dass man irgendwie versucht hat, auf der einen Seite super sneaky und subtil zu sein, damit man eben nicht sofort rauskriegt
»Ah, das ist Schneewittchen« oder »Ah, das ist also der böse Wolf«, auf der anderen Seite aber auch derart plakativ war, dass es im Grunde nicht möglich war, nicht rauszukriegen, um was oder wen es sich handelt. Ja, selbst wenn man aktiv versucht hat, es nicht rauszukriegen - oder es einem scheißegal war, wie in meinem Fall - gab es im Grunde keine Chance, nicht den Aha-Moment zu haben. Und das wirklich Amüsante daran ist, dass ich bisher - ich bin bei Kapitel 14 von 19 - nicht das Gefühl hatte, dass es irgendwie wichtig wäre, dass ich weiß, welche Figur das eben ist.


 Aber gut, jetzt fangen wir wirklich an!

 Und zwar beginnt unsere dritte Geschichte in einem Stripclub, wo Macy für irgendeinen fetten [sic!] NPC tanzt, der natürlich schwitzt, wie nichts Gutes - weil fett - und stinkt - weil fett - und überhaupt einfach nur eklig ist, und an ihr rumgrabscht, weil die Stripperin in irgendeinem abgefuckten Stripschuppen eben die Erfüllung all seiner Träume ist und er einfach nicht an sich halten kann, die weichen, perfekten Brüste zu berühren, weswegen dann der Pimp, ähm, ich meine der Clubbesitzer Blaubart dazwischen geht, Fetti des Clubs verweist, und sich bei Macy die Hälfte ihres Gewinns abholt, ehe er selbst nochmal anzüglich wird, weil sie halt einfach so heiß ist, ehe Candy dazu kommt und Blaubärtchen ausrichtet, dass sein Chef da ist, und ihn zu sehen wünscht; pronto, wohlgemerkt.

 Bevor wir allerdings weiter in der Story machen, würde ich gerne nochmal auf Chuck, den fetten NPC - ja, er hat sogar einen Namen! - eingehen, wenn es für euch okay ist. Nicht, dass ihr eine Wahl hättet ... 
 Was stört mich an Chuck?
 Grundsätzlich ist es nämlich gut, dass er da ist, weil es zur Abwechslung eben mal »Show Don’t Tell« ist, statt dass man mir einfach mit »So ist es, fertig!« um die Ecke kommt. Das ist in der Tat sehr positiv, weil mir eben gezeigt wird: So ist Macys Leben und das ist es halt, mit dem sie sich so rumschlagen muss.
 An sich also eine feine Sache, ich persönlich bin es eben einfach nur müde, NPCs in so einem schlechten Licht dargestellt zu haben. Ich komme ja ursprünglich aus dem RPG-Bereich - also eigentlich aus dem Fanfiction-Bereich, aber das ist jetzt nicht so wichtig - und wenn da NPCs auftauchen, sind sie meist einfach nur dumm. Ich hab keine Ahnung, warum Spieler immer ein derart großes Problem damit haben, fähige, kluge oder empathische Figuren neben den eigenen stehen zu haben, aber das ist leider die traurige Wahrheit. Es gibt die Ausnahmen, klar, die gibt es immer, also da braucht jetzt niemand deswegen zu mir um die Ecke kommen, an der Wahrheit hab ich nämlich auch schon geleckt, keine Sorge, aber es ist eben nicht das Gros. Im RPG-Bereich dienen NPC - je nach Genre, klar - eher als Kanonenfutter oder eben, um den eigenen Chara cleverer oder allgemein besser dastehen zu lassen. Und es ist stellenweise beachtlich, wie dumm diese Charas sind, was teilweise dann auch noch vom Spielercharakter, nachdem der sie natürlich im Alleingang und mit verbundenen Augen dank seiner Ninja-Mafia-Assassinen-Auftragskiller-Ausbildung, die er als kleines Kind, nachdem seine Eltern auf tragische Weise umgekommen und/oder von den Ninja-Mafia-Assassinen-Auftragskillern vor ihren Augen umgebracht wurden, gelernt hat und heute einfach nur eine Kampfmaschine sondergleichen ist, die keine Gefühle hat, außer, sie hat halt gerade Gefühle und kann auch ein richtig toller Freund sein, wenn man sich erstmal die Freundschaft verdient, die man allerdings nur bekommt, wenn man sich ordentlich bespucken und beleidigen lässt, gesagt oder gedacht wird. (Alter, ich muss kürzere Sätze schreiben, leck mich am Arsch!)


Ein kleiner mittlerer Exkurs:
Da ich sonst immer aus dem Endzeit-RPG, in dem ich mal war, aus dem Nähkästchen plaudere, dachte ich, nehme ich heute mal ein anderes. 
Aber nur, damit da keine Missverständnisse aufkommen, ich hätte auch genug Beispiele aus diesem RPG, wo NPCs einfach nur dumm, scheiße und unfähig hingestellt wurden, denn es gab, wenn ich mich richtig erinnere, kaum eine andere Darstellungsweise von NPCs in diesem RPG. 
Aber ja, heute mal aus einem Vampir-RPG, in dem ich war, und in welchem die Vampire quasi die Weltherrschaft an sich gerissen hatten und man in einer Dystopie gespielt hat, in der Menschen mehr oder minder als untere Rasse und als Blutlieferant angesehen wurden und sonst nichts. Die Storyline selbst spielt hierbei gar keine große Rolle, denn es war ziemlich zum Ende des RPGs, wo die Adminfrau mit einer anderen Spielerin ein schwules Pärchen ins RPG brachte. 
Und zu schwulen Pärchen könnte ich allgemein sehr viel sagen, aber das würde sowas von den Rahmen sprengen und ich bin bereits jetzt auf Seite zwei und wir sind nicht mal wirklich in der Geschichte vorangekommen, von daher schenken wir uns das jetzt. 
Also ja, Cameron oder Cam, wie er von seiner besseren Hälfte genannt wurde, war Polizist, ich meine, er war bei der Mordkommission, und hatte halt sein eigenes Büro in der Abteilung. Will, das ist die bessere Hälfte, wollte ihn dort besuchen - ich muss dazu noch anmerken, dass sie irgendein Räuber und Gendarm-Ding am Laufen hatten, und Cam Will immer gejagt hat, aber nie gekriegt hat, weil der ja sonst hätte in den Knast gehen müssen und ja, war schon alles ziemlich dumm. Egal, nicht der Punkt. Der Punkt ist, da Will also quasi ein gesuchter Verbrecher war, konnte er eben nicht einfach so in eine Polizeistation spazieren und seine legalere Hälfte besuchen, weil der sonst auffliegen würde und Bla. 
Womit begann also das Play der Beiden? Richtig! 
Wie Will Cam in der Polizeistation besucht.
(Kannst du dir halt nicht ausdenken ...) 
Nuja, in unserem RPG hatten Vampire verschieden Fähigkeiten - soweit ich weiß angelehnt an Vampire the Masquerade, würde meine Hand aber dafür nicht ins Feuer legen, dafür kenn ich es zu wenig - und Will hatte die Fähigkeit, den Geist eines anderen zu beeinflussen oder so. Wartet, ich schau kurz nach, hab ja die Exportdatei noch irgendwo. 
Moment ... okay, hat einen Moment länger gedauert, aber hier bin ich wieder Verwirrung und Manipulation konnte der junge Mann und hat auch beides eingesetzt, um in das Büro seines Geliebten zu kommen, wo dann in einem Post Folgendes auftauchte:
»Und es war ja auch verflucht einfach sich einzuschleichen. Warum man in die Eingangshalle nicht jemanden setzte, der sich gegen Hypnose oder solche Beeinflussungen zur Wehr setzen konnte, war Will ein Rätsel. War doch schwachsinnig. Es konnten sich Leute einschleichen die wesentlich gefährlicher und mächtiger waren als er.«
Und hier ist eben so ein Beispiel, denn der Gedankengang, dass es das anderen Vampiren zu einfach macht, ist da, der Spieler schafft es nur nicht, den Gedanken zu Ende zu denken. Denn wenn das einem Teenager klar ist - denn Will war ein Teenager -, dann ist es auch jedem Erwachsenen klar, der dort arbeitet, ergo macht es keinen Sinn, dass es so einfach möglich ist. Trotzdem tut es das. Und warum?
Weil alle anderen nun einmal dumm sind, deswegen.
Das geht in diesem Play dann sogar noch weiter, weil Cam irgendeinen Kollegen hat, Schmidt meine ich, der halt auch einfach mal komplett unfähig ist und einfach nur gar nichts kann und rafft - schon amüsant, wie viele unfähige Leute bei der Polizei arbeiten.

Aber ja, solche Dinge zu lesen, ist zumindest im RPG-Bereich keine Ausnahme, und das ist eben auch der Grund, warum es mich derart stört, wenn ich es auch noch in Geschichten oder Büchern lesen muss. Denn statt einfach alle dumm und unfähig oder fett und hässlich zu machen, damit der eigene Chara gut dasteht oder die Handlung funktioniert, die man sich überlegt hat, wäre es mir deutlich lieber, man hätte mehr durchdachte und logisch handelnde NPCs und NCs, die eben nicht nur dafür missbraucht werden, zu zeigen, wie toll der Hauptcharakter ist, und man sich stattdessen einfach mal ne bessere Story überlegt, die eben auch ohne sowas auskommt.

 Ja, so viel zu Chuckles, meine Lieben.
 Weiter im Text! 

 Also ja, Chuck ist weg, Macy zahlt fünfzig Prozent ihres Geldes mitten in der Schicht an Blaubart - warum auch immer um diese Zeit - geht dann an die Bar, trinkt einen Cocktail, dann ist ihr kalt, also geht sie hinter die Bühne, um sich was überzuziehen, und auch wenn sie weiß, dass es nur ein Hauch aus rotem Stoff mit einer Kapuze ist - falls ihr immer noch nicht darauf gekommen seid, um welche Figur es sich handelt, hier wäre dann der Hammerschlag-Hint - fühlt es sich so an, als hätte sie mehr an.
 Joar, dann geht sie zurück, weil Blaubart es nicht gerne sieht, wenn nicht gearbeitet wird. Und auch hier musste ich kurz grinsen. Denn anscheinend bekommt Rotkäppchen - oh nein, jetzt hab ich es verraten! - kein festes Gehalt, sondern nimmt das Geld mit nach Hause, was sie eben am Abend verdient, beziehungsweise fünfzig Prozent davon. Dementsprechend ist sie es, die sich ins Fleisch schneidet, wenn sie weiter hinter der Bühne steht und Löcher in die Luft guckt, was es eben so schwachsinnig macht, dass sie eigentlich wegen Blaubart und seinen Handlangern vorgeht. Aber gut, ich gehe davon aus, dass wir eben sonst nicht das ganze Klischee der Stripperin gegen ihren Willen mitnehmen könnten, und wenn ich eines in diesem Buch gelernt habe, dann, dass wenn irgendwo ein großer Klischeetopf steht, wir mit beiden Händen reingreifen und mitnehmen, was wir nur irgendwie tragen können.

  
 Macy sieht dann zwei Hasenohren und geht dann zum - ihr erratet es sicher - Hasen, den sie anflirtet und schließlich an der Bar mit ihm etwas trinkt.
 Ob es sich hierbei um den Hasen aus der Vorgeschichte handelt, kann ich nicht sagen. Er benimmt sich nicht so, und ja, ich weiß, er ist eigentlich tot, aber da ich keine Ahnung habe, ob die Geschichten in chronologischer Reihenfolge sind oder nicht, ist es ja durchaus möglich, dass wir hier noch vor der Sterbeszene liegen. Egal. Ich tippe mal drauf, er ist es nicht. Zwar wird ein Auto erwähnt, aber im Allgemeinen verhält sich der Hase zu nervös und ängstlich, als dass ich ihn mit dem Hasen aus der Vorgeschichte zusammenbringen würde. Und dann kommt Blaubart, und zerrt Macy mit, weil wichtiger Kunde, der sie sehen will. Und ihr erratet sicher, welcher Kunde das sein kann. 
 Und hier, meine Lieben, kommen wir an einen Punkt, auf den ich lange gewartet habe, bis wir dahinkommen. Ich weiß, eigentlich erst das dritte Kapitel, aber ihr habt keine Ahnung, wie lang ich an den Blogs schreibe und wie viel Zeit stellenweise dazwischen liegt. Also ja, lange erwartet: Der Wolf. Präziser: Die Beschreibung vom Wolf. Wobei auch der Wolf ein Thema ist, was ich gerne noch vertiefen will, aber erstmal geht es um sein Aussehen, dass uns von Macy, Gott sei Dank, ordentlich beschrieben wird.
 Und zwar handelt es sich beim Wolf mal wieder um das wirkliche Tier, wobei dieser Wolf auf zwei Beinen steht und ein Anzug trägt, einen Nadelstreifenanzug wohlgemerkt, allerdings keine Schuhe trägt, sondern nur seine großen Fußpranken zu sehen sind.

 Und ihr wisst ja, von der Pfotengröße eines Mannes kann man direkt auf seinen Johannes schließen ... so ging doch der Spruch, right?

 Also ja, schuhlos, dafür in feinem Zwirn steht der Wolf also vor unserem Rotkäppchen und hat seine Daumenkrallen in seine Anzugtasche gehakt. Und ... sorry, bin ich da echt die Einzige, die sich das mega lustig vorstellt? Das erinnert mich halt irgendwie an einen Bösewicht aus irgendeinem Tanzfilm aus den Achtzigern oder so. Keine Ahnung, ich stell es mir halt so lächerlich vor, wie der Wolf da versucht, cool dazustehen und verkackt halt völlig, weil es halt ... es hat dieses Das soll übrigens cool wirken ist es aber einfach nicht.
 Aber die Standart ist nicht das eigentlich Witzige daran, nein, das ist die Beschreibung der Krallen, denn diese sind was?
 Richtig, tätowiert.
 Ihr lest richtig, von und zu Gangsterboss hat sich die Krällchen maniküren lassen und hat entweder irgendwas eintätowiert oder eingraviert, da war sich Macy nicht ganz sicher, und eine Kralle ist sogar drei mal gepierct!
 Bitte Hand hoch, wer sich das vorstellen kann, und sich nicht vor Lachen wegschmeißt. Könnte das noch lächerlicher sein? Kann es, meine Lieben, kann es!
 Denn natürlich trägt Don Wolferone auch noch einen schicken, silbernen Ring, dazu passend auch eine Taschenuhr, und Jackett plus silbernes Hemd. Dazu passend ist übrigens auch einer seiner Reißzähne zweifach gepierct, während ein anderer vollständig aus Platin ist und sein Ohr ist auch gepierct.

  Wer sich bis hierhin durchgelesen hat und sich nicht vor Bauchschmerzen auf dem Boden kringelt, wird sicherlich verstehen, warum ich mich so darauf gefreut habe, das mit euch zu teilen. Es ist einfach nur derart lächerlich und überzogen, dass ich kaum Worte dafür finde. Besonders die Mischung aus dem tätowierten und gepiercten Bad Boy, der dann aber schicke Anzüge und Silberschmuck trägt, ist es halt, der mich so fertig macht, fast so als hätte man sich als Schreiber nicht entscheiden können, welches Pimp-Klischee man nehmen soll und hat einfach beide genommen und das kam dabei raus.
 Ich weiß, dass der Wolf super furchteinflößend sein soll, das wird auch in der Beschreibung erwähnt, wie Macy quasi der Schweiß ausbricht, einfach nur weil sie im gleichen Raum wie der Wolf ist und die gleiche Luft atmet, aber come on! Wer kann so einen Lulatsch vor sich sehen, und nicht in Gelächter ausbrechen? Wer, frage ich?! Ich persönlich hab einfach nur noch auf den Pimp-Hut, ne farbige Sonnenbrille und ne Federboa gewartet, wenn ich ehrlich bin. So geil, Alter. Und so lächerlich, kriegst die Tür nicht zu. Hach ...

 

 Dazu fällt mir ironischer Weise ein Märchen oder eine Erzählung ein. 
 Ich hab leider keine Ahnung mehr, wie sie hieß, wer sie kennt, darf es mir gern schreiben, aber da ging es um irgendeinen Vogel oder was, der traurig war, weil er halt nicht schön war oder ausgelacht wurde, weil er eben hässlich war oder irgendwie so. Naja, und der ging dann los und hat quasi andere Vögel angequatscht und sie gefragt, ob er das von ihnen haben darf, was schön an ihnen ist, also zum Beispiel den Schwanz vom Pfau und die langen Beine vom Strauß und so weiter. Ich hab keine Ahnung mehr, was er ihnen als Tausch angeboten hat und warum sich die Vögel darauf eingelassen haben, aber tatsächlich haben ihm die Vögel eben das gegeben, was an ihnen schön war und am Ende sah der Vogel halt wie ein absoluter Freak aus, weil er eben aus verschiedenen Vogelteilen bestand, die halt zusammen total lächerlich und schwachsinnig gewirkt haben und dann hat er jedem Vogel wieder sein Zeugs zurückgegeben und er hat gelernt, dass wahre Schönheit von innen kommt oder hat sich dann in einen schicken Schwan verwandelt und war das Problem los. Irgendwie so. 
 Auf jeden Fall hat mich die Beschreibung des Wolfes an genau diese Geschichte erinnert, weil ich eben das Gefühl habe, man hat sich so von jedem Gangster ein bisschen was Cooles genommen, und hat einfach alles dem Wolf gegeben, weil viel hilft viel, und was dabei rauskam, war einfach nur lächerlicher Schwachsinn. 

 Also ja, Ladies und Gentlemen, ich präsentiere: Der böse Wolf, vor dem bitte alle Angst zu haben haben.

 Nun gut, weiter im Text. 

 Also ja, Wolf ist ganz gruselig und wir haben Angst und dann springt er zu Macy, macht ein paar anzügliche Bemerkungen, weil sie einfach so heiß aussieht und schickt dann Blaubart - der übrigens mit im VIP-Hinterzimmer war, hab ich ganz vergessen, zu erwähnen - weg. 
 Und hier muss ich euch leider nochmal auf einen kleinen Schlenker entführen.
 Ich weiß, ich bin unmöglich und wahrscheinlich könnten wir durch die Stories in zwei Minuten durch sein, wenn ich euch nicht ständig ein Ohr wegen anderer Sachen abkauen würde. Aber es ist einfach so viel, was mir auffällt und im schlimmsten Fall lest ihr eben die Blogs in Etappen und nicht das ganze lange Gesabbel am Stück - habt ihr auch länger was von. Also ja, ein weiterer Exkurs.


Zweiter Exkurs, allerdings erster kurzer Exkurs:
Was ich hier kurz ankreiden will, ist die Hingezogenheit, die der Wolf Richtung Macy empfindet. Denn er findet sie attraktiv, sagt er, ich meine, es geht später sogar noch ein bisschen weiter, aber egal. Woran ich mich störe, ist, dass er sie überhaupt attraktiv findet. Denn er ist Wolf, müsste dementsprechend also auch Wolfsachen attraktiv finden. Statt allerdings Fell und Schwanz gepaart mit dem Geruch zu vermissen, schaut er ihr lieber auf die blanken Brüste und nennt sie mein Rotkäppchen. 
(Ich sagte ja, dass den Schreibern des Buches sehr daran gelegen ist, dass man als Leser weiß, welche Figur da vor einem steht, und hier wollte man eben wirklich, wirklich sicher gehen!)
Ich war mal in einem Fantasy-RPG, wo es unter anderem möglich war, einen Ork zu spielen. Ansonsten gab es noch Nymphen und Elfen und Menschen glaub ich, oh, und Zwerge! Aber ja, ich persönlich hatte mich gefreut, dass es Orks gab, weil die einfach in Fantasy-RPGs selten spielbar sind, weil sie eben einfach diese böse, graue Masse sind, die durch die Lande zieht, dumm die Keule schwingt und ansonsten Dinge kaputt macht oder vergewaltigen will, weil Baum. Also tatsächlich mal die Möglichkeit zu haben, diese Rasse auch mal von einer anderen Perspektive zu zeigen und ihnen eine Kultur und ähnliches zu geben, reizte mich damals sehr und hat auch wirklich sehr viel Spaß gemacht. 
Amüsant für mich war zu sehen, wie die Spieler, welche andere Rassen übernommen hatten, allerdings immer wieder darauf zu sprechen kamen, wie neidisch die Orks doch auf sie und ihre Schönheit sein müssten, weil sie eben selbst nur hässliche Orks waren. Und jedes Mal stand ich da und dachte: Euch ist schon klar, dass Orks ein anderes Schönheitsideal haben als Elfen und Menschen, oder? Denn während man Zwergen irgendwie noch zugesteht, dass diese auf andere Sachen achten, einfach weil ihre Rasse eben wegen ihrer Größe schon anders aussieht, scheint dasselbe einfach nicht für Orks zu gelten, nein, die sind neidisch, weil sie keine feingliedrigen Elfen sind, statt dass sie über diese kleinen, dürren Elfen lachen, die sie in der Mitte durchbrechen könnten, wenn sie es wollten. 
Ich erinnere mich auch noch an einen Spieler, der sich eine menschliche Bardin gemacht hatte und dann wollte, dass Orks sie entführt hatten, um sie in den hauseigenen Sümpfen zu vergewaltigen. Penny und ich fragten damals den Spieler, warum die Orks ausgerechnet eine Bardin gefangen nehmen sollten - immerhin kann sie nichts, was für die Orks irgendwie von Nutzen sein könnte, und auch warum sie sie vergewaltigen sollten, da es im Sumpf durchaus ein paar attraktive Orkdamen gab, die sich über ein bisschen männliche Aufmerksamkeit sehr gefreut hätten. Darauf bekamen wir keine Antwort und der Chara wurde kommentarlos gelöscht, weil es den Spielern einfach unfassbar schwer gefallen ist, sich von diesem Bild des dummen Orks zu lösen, und zu sehen, dass die auch eine Kultur und ein soziales Miteinander haben können, was über Ugah, ugah!, Töten! und Vergewaltigen! hinaus geht.

 Um den Schlenker zu dieser Geschichte zu schlagen: Da der Wolf ein Wolf ist und Macy ein Mensch, ist es für mich unbegreiflich, wie der Wolf sie anziehend finden kann. Denn alles, was ein Wolf attraktiv (?) finden kann, kann Macy nicht haben, weil sie eben ein Mensch ist! Versteht man, worauf ich hinaus will? Ich fand es einfach derart unlogisch, damals wie heute. Und dazu kommt, dass mir auch keine Alternative geliefert wird, warum es eben doch so ist. Nein, er findet sie halt einfach geil, weil sie ist geil. Fertig. 

 

 Ja, das sind halt so Dinge, die mich wahnsinnig machen, weil sie mir zeigen, dass die Sache einfach nicht durchdacht ist. 

 Naja, Macy hat auf jeden Fall Angst und Stress, und ballt ihre Hände deswegen zu Fäusten und drückt ihre Fingernägel in ihr Fleisch - etwas, was ich relativ häufig lese, aber selten in der Wirklichkeit sehe - bis es schmerzt, weil Schmerz hilft ihr klarer zu denken - sagt das Buch, also ist es so. Macht ja auch Sinn, wer kann unter Schmerzen nicht am besten denken? Die großen Denker der Geschichte haben sich ja auch am liebsten auf ne Streckbank schnallen oder in eine eiserne Jungfrau sperren lassen, weil es sich so einfach leichter konzentrieren lässt. *headdesk* 
 Während sich Rotkäppchen also ihrer Entspannungsübung hingibt, setzt sich der Wolf auf einen Sessel und beginnt, ein Weinglas zu schwenken - ja, natürlich nehmen wir das Klischee vom Wein-Connaisseur auch noch mit, because why the fuck not? Und ich persönlich hab mich ja schon gefragt, wie er das so trinken will, er hat ja keine Lippen, sondern muss es mit der Zunge rauslecken, wo sich halt ein Weinglas nicht wirklich anbietet. Aber gut, wäre wahrscheinlich wieder der eine Denkschritt zu viel gewesen, und wer hat dafür die Zeit, wenn man sich überlegen muss, wo die coolen Kids von heute alle gepierct sind?
 (Funfact am Rande: Es wird wirklich komplett übergangen, und einfach nur gesagt, er trinkt den Wein. Also ja, war der eine Denkschritt zu viel, aber gut, am Ende ist der Wolf so gut angezogen, da hat man wahrscheinlich einfach vergessen, dass Wolf in dem Fall nicht nur ein Name ist.)
 Die zwei unterhalten sich also ein bisschen über Macys Beruf, während diese anmerkt, dass sie anscheinend mehr aus der Not heraus, statt aus Leidenschaft strippt - eine Wendung, die so sicherlich niemand hat kommen sehen.
»Damals hatte es entweder sterben oder strippen bedeutet.«
Es ist halt immer eins von beidem ... xD

Schon wieder ein klitzekleiner Exkurs:
Da euch nun schon mit einem Schwank aus meinem Vampir- und Fantasy-RPG beehrt habe, möchte ich nun noch einen aus dem Endzeit-RPG zum Besten geben. Dort gab es nämlich einen jungen Mann, Zane mit Namen, der eine traurige Vergangenheit hatte - as you do - und zwar war er ... wartet, ich muss aufpassen, dass ich da nichts durcheinander bringe, weil die Figuren der Spielerin einfach so leer und flach waren, dass ich die immer zu einem Einheitsbrei vermischt habe. Ich meine, Zane hatte die toten Eltern, aber kein Waisenhaus, das war, glaub ich, der verrückte Chemieprofessor, der dann an der Ostküste der vereinigten Staaten im Herbst nach der Apokalypse Zitronenquark hergestellt hat und einen Ziegenwagen hatte. 
Aus Holz. Gezogen von Ziegen. In einer Großstadt in den USA. 
Aber ich schweife ab, auf jeden Fall hatte Zane eine kleine Schwester, die er eben mit durchbringen musste als sie noch Kinder/Jugendliche waren und nicht nur sich selbst, und ratet, wie er das gemacht hat? 
Richtig, Prostitution. 
Ist halt immer so das erste, wo man anfängt. Da brät man keine Burger oder macht Doppelschichten an der Tankstelle oder bettelt auf der Straße und spielt Gitarre oder putzt, nein, sofort den Arsch hinhalten und sich ordentlich durchprostituieren lassen. Für die Schwester. Für die man das ja gerne macht, weil es besser ist, er wird durchgerammelt und geschlagen, als die unschuldige, kleine Schwester ... der man das wahlweise auch ihr Leben lang vorhalten kann, falls sich ein Spieler entschließt, diese Rolle zu übernehmen. Egal ob man das damals in der Jugend ja ungefragt gemacht hat, denn ich gehe davon aus, die kleine Schwester hätte sich gegen die Prostitution und für das Burgerbraten ausgesprochen. 
Kleiner Funfact nebenbei ist übrigens, dass Zane nicht wirklich clever genug für das Konzept Erst Kohle, dann Arsch war, und so sehr viele Gratisficks verteilte, bis er den Dreh dann irgendwann raushatte. Kannst du dir nicht ausdenken ...

 Egal, fiel mir nur wegen dem Satz strippen oder sterben ein, weil in der realen Welt gibt es da schon eins, zwei Möglichkeiten mehr. Aber gut, sonst hat man halt kein schlimmes Drama in der Vergangenheit und im allerschlimmsten Fall funzt dann die clevere Story nicht, die man sich ausgedacht hat und man müsste sich eine ausdenken, die wirklich Hand und Fuß hat ...

 Auf jeden Fall drückt Macy ihre Fingernägel so fest gegen ihre Handinnenfläche, dass Blut beginnt, zu fließen, und das, meine Lieben, hat mich auch wieder sehr amüsiert. Denn so einfach fließt Blut nicht. Wenn Macy ihre Fingernägel nicht zu kleinen Dolchen oder so gefeilt hat, ist das ziemlich unmöglich, aber gut, mittlerweile ist man ja vieles vom Buch gewöhnt und nimmt es einfach nur hin, statt dagegen anzukämpfen, also lasst uns lieber schauen, wofür diese Handlung gut ist bzw. was sie auslösen soll. Wolf riecht das Blut, springt zu ihr und leckt es ihr von den Händen, wobei Macy schwören könnte, seine Augenfarbe wäre von gelb zu blutrot gewechselt - okay, das war spannend. Danach fragt Wolf sie weiter über ihre Beweggründe aus, warum sie strippt und ob es ihr gefällt, was es nicht tut, sie sich aber nicht traut zu sagen, weil großer, böser Wolf, und außerdem braucht sie den Schotter, den sie in der Striphöhle verdient, für ihre kranke Großmutter. 


 Schließlich macht ihr der Wolf ein Angebot, was sie nicht ablehnen an, nämlich, dass sie, statt zu strippen, ihn jetzt begleitet, wenn er Klienten und ähnliches trifft, woraufhin sie natürlich einwilligt, ehe sie auf Daddys Schoß hüpft und sich mal ordentlich beschnuppert lässt.

 *schüttel*
 Sorry, aber die Vorstellung von Tier und Mensch und wie da irgendeine romantische Stimmung in der Luft liegt, ist halt so überhaupt nichts für mich. Meine Güte ...

 Okay, und dann kommen wir zu einer Stelle, die ich ganz vergessen hatte, die mir aber schon beim ersten Lesen ein Lächeln auf’s Gesicht gezaubert hat. Denn Macy tritt ja ihren neuen Job an und auch wenn der von der Arbeitszeiten her wohl viel schlimmer ist als ihr Stripjob, weil sie anscheinend super früh aufstehen muss, um sich stundenlang für ihr Date am Abend mit Wolf gängig zu machen, ist der Job selbst aber nur halb so wild, weil sie halt nicht mehr macht, als einen guten Eindruck, und das war es. 
 Aber, meine Lieben, aber Macy bekommt jeden Tag ein Outfit von ihrem Chef geschickt, was sie abends zu tragen hat und dazu penible Anweisungen, wie Haare und Make-Up auszusehen haben - und sorry, aber das ist einfach nur hilarious. Denn ich persönlich ging davon aus, dass der Napoléon des Verbrechens andere Dinge zu tun hat, als jeden Tag erstmal aufzuschreiben, wie seine Herzensdame denn heute die Haare tragen soll. Noch dazu wage ich zu bezweifeln, wie gut sich Männer - und das ist Wolf ja auch - sich wirklich mit Make-up und verschiedenen Schminktechniken auskennen. Ich persönlich ging davon aus, er will sie einfach nur heiß und geil, wahlweise noch sexy, aber nope, nicht mit unserem Wolf, der hat da schon ganz spezielle Ansprüche und nimmt sich da gern täglich die Zeit, dass auch noch niederzuschreiben. Aber gut, wir wissen ja, er ist zumindest nicht mit Geldzählen aus illegalen Rennen beschäftigt, da hält man sich im Hause Wolf ja nur den dreiundsiebzigfachen Verlierer, weil es einem bei sowas um Nächstenliebe und Beschäftigungstherapie geht. 
 Alter, was ein Gangsterboss, kannst du dir nicht ausdenken ...
 

 Nuja, Madam hat sich irgendwann nach Vorschrift zurechtgemacht, schlendert die Treppen runter und trifft dort auf Kollegin Candy, wir erinnern uns, das war die junge Frau, die schon mal ran durfte, um Blaubart - der übrigens mit Vorname Terrence heißt - zu sagen, dass Wolf da war und ihn sprechen wollte. Diesmal ist sie allerdings in weit weniger edler Mission unterwegs, denn anscheinend ist Candylein nicht wirklich begeistert, dass Macy nicht mehr strippen muss, sondern jetzt einen Gönner hat. 
 Und aus irgendeinem Grund möchte die Stripperin nun herausfinden, wer das ist - was auch immer sie in der Theorie mit der Info machen würde. Denn da es in diesem Fall der Wolf ist, sagt es ihr natürlich was und wir können schockiert sein - was übrigens exakt die Reaktion ist, die dann kommt, nachdem wir noch ein bisschen anzügliche Lesbenaction mitverfolgen dürfen, because of reasons - aber wäre es eben nicht der Wolf, sondern Max Mustermann, ein wichtiger Geschäftsmann von außerhalb, den niemand in Saint Falls kennt, was ja genauso möglich wäre, wüsste ich halt wirklich nicht, was Candy der Name bringen würde.  Und genau das ist eben das Problem, die Frage steht nur da und Candy hat nur ihren Auftritt, damit wir eben geschockt sein können, und das ist es. Rein aus der Logik heraus ergibt es keinen Sinn, dass sie fragt, weil das Ergebnis normalerweise sein müsste, dass sie den Mann ohnehin nicht kennt, ergo die Frage keinen Sinn macht. Das ist lazy writing, meine Lieben, und sonst nichts. Wenn die einzige Erklärung, warum etwas passiert, nur die ist, dass sie den Plot voranbringen soll, und nicht, weil es einfach eine logische Reaktion oder Konsequenz ist, dann ist es einfach schlecht.


 Aber gut, wir lassen dieses kleine Intermezzo hinter uns, gehen zum Fahrstuhl der uns ins Penthouse von Wolf bringt, der sofort fragt, was Macy aufgehalten hat. Und ein bisschen muss ich schon sagen, hat sie das etwas knapp getimt, wenn anscheinend schon ein kurzer Schwatz mit der Kollegin ausreicht, um zu spät zu kommen. Vielleicht ist das einfach nur der Deutsche in mir (Zehn Minuten vor der Zeit sind des Deutschen Pünktlichkeit und so), aber gerade unter der Prämisse, dass der Wolf ja so ein - Obacht! - hohes Tier ist (gnihihih ...), und jedem der kalte Schweiß ausbricht, sobald man nur an ihn denkt oder seinen Namen sagt, finde ich es halt ein bisschen lebensmüde, überhaupt keinen Puffer einzubauen. Da braucht ja nur ne Laufmasche in den halterlosen Strümpfen zu sein, oder der Absatz knickt um, oder man muss nochmal schnell auf die Toilette oder hundert andere Dinge, die passieren könnten ... also Macy scheint nicht wirklich an ihrem Leben zu hängen, wenn ihr mich fragt. 
 Aber anscheinend haben wir ausgerechnet dieses Mal, wo die Stripperin zu spät kommt, ein bisschen Luft - was ein Zufall aber auch - und ja, deswegen grabschen wir wieder ein bisschen aneinander rum, ehe Terrence und der Buchhalter reinkommen.

 Ich persönlich möchte hier nochmal kurz auf diese ganze Rumgrabscherei zu sprechen kommen. Ja, ich weiß, wir hatten das Thema schon, aber es gibt da eben einfach ein paar Sachen, die ich loswerden muss und wen es nicht interessiert, der springt einfach zum nächsten Absatz - wenn das kein Kompromiss ist!
 Ich bin nun wahrlich nicht prüde, was sowas angeht, dass ich irgendwie hochrote Ohren kriegen, weil in einem Buch steht, dass zwei Leute aneinander rumlecken oder was - der Wolf beißt sie sanft in dieser Szene ins Bein, wtf? - aber hier ist es einfach ... ich hab halt so das Gefühl, dass ein bestimmtes Gefühl übertragen werden soll, dass zwischen ihnen irgendeine sexuelle Spannung ist, die für mich als Leser beinahe greifbar sein soll, aber sie ist es halt nicht. Denn nicht nur widert mich halt echt dieses Tier-Mensch-Ding an, ich muss auch sonst sagen, kommt bei mir da nichts an, was aber wieder an dem Tier-Mensch-Ding liegt, weil für mich unbegreiflich ist, was Wolf an ihr attraktiv findet. 
 Noch dazu ... er ist halt der große Zampano, da fragt man sich halt schon, warum es ihm da ausgerechnet die kleinen Stripperin aus der kleinen Spelunke angetan hat. In Saint Falls müsste es tausend Frauen geben, die genauso Arsch und Titten haben wie sie, denn mehr ist es ja nicht, was Wolf anziehend zu finden scheint. Er liebt sie ja nicht für ihren guten Sinn für Humor oder für ihren cleveren Kopf oder irgendwas. Versteh wirklich nicht, warum es sie ist und nicht einfach jede andere Frau.
 

 Egal, Terrence ist da und sagt Wolf, dass er das Ei geborgen hat, was, wie ich finde, wirklich eine beachtliche Leistung ist. Denn dafür musste er ja erstmal das Autowrack von Hase finden, was schon nicht leicht gewesen sein kann. Denn soweit ich weiß, gab es ja keine Zeugen, wie der Hase durch die Leitplanke gedonnert ist, er hätte also in der Theorie überall sein können. Dann ist er ja, nehm ich mal an, noch irgendeinen Hang runtergestürzt, vielleicht ist das Auto noch explodiert - ja, ich weiß, Hollywood und so, aber stay with me folks - und das hat das Ei alles ohne einen Kratzer überlebt! Also wirklich, wirklich beeindruckend, sowohl von der Blaubart-Seite, als auch von der Ei-Seite. 
 Interessant ist auch, dass im Buch erwähnt wird, dass Wolf nachfragt, wie Terrence das Ei denn geborgen hat, aber wir erfahren es nicht, weil Macy nicht zuhört, weil sie so gebannt vom Ei ist, und wenn Macy es nicht hört, hören wir es auch nicht. Und ich persönlich frage mich schon, ob der Grund, warum Macy ausgerechnet da nicht mehr zuhört, der ist, dass man entweder keine Antwort darauf hatte, oder zu faul war, sich eine auszudenken - es ist schon erschreckend gutes Timing; Ein Schelm, wer böses dabei denkt.
 Jut, Macy starrt also das Ei an, Wolf bemerkt es und sagt seiner Gespielin, dass sie jetzt doch nicht anwesend sein muss und sich den Rest des Tages frei nehmen soll. Und ich weiß, dass das Drachenei natürlich ein riesen Ding ist, was Pläne schon mal umwerfen kann, aber auf der anderen Seite ... er hat es ja jetzt, und das läuft ja nicht weg. Wolf hätte also problemlos noch die Besprechung mit seinem Buchhalter - für den er ja anscheinend so dringend Macys Anwesenheit gebraucht hat - durchziehen können, und hätte danach immer noch mit seinem neuen Spielzeug spielen können.
 Aber gut, machen wir nicht, also macht sich die junge Dame in die Spur, zieht sich um und schreibt Blaubart noch einen Zettel, dass sie jetzt unterwegs zu ihrer Großmutter ist.
 Und ich frag mich ja schon ein bisschen, warum Blaubart das interessieren sollte. Und auch wo sie den Zettel hingetan hat. Ich meine, den wird sie ja nicht auf ihren Nachttisch gelegt haben, weil Terrence immer noch mal Zimmerkontrolle macht, wenn Schlafenszeit und Licht aus ist. Hat sie es ihm also an den Gemeinschaftskühlschrank gehängt? Und wie lange hat sie vor, weg zu sein, wenn sie davon ausgeht, dass eher ihr Chef fertig damit ist, mit wiederum seinem Chef über ein gottverdammtes Drachenei zu sprechen, während sie nur einen kleinen Krankenbesuch hinter sich bringen will? Und warum erzählt sie ihm überhaupt davon? Sind die dort sowas wie Gefangene, die keinen Schritt vor die Tür setzen können, ohne dass Daddy Blaubart ausreichend darüber informiert ist, und ne Notfalltelefonnummer hat, falls die jungen Dinger ihren Zapfenstreich verpassen? Versteht man, auf was ich hinaus will?
 

 Ich sollte wirklich aufhören, Fragen zu stellen ...


 Nun gut, also Macy ist unterwegs zur Großmutter ins Krankenhaus, fährt dabei mit der Bahn und kommt schließlich im Krankenzimmer an, wo sie spürt, dass etwas nicht stimmt, als sie reinkommt und keine Reaktion auf ihr »Hallo« bekommt.
 Und hier bekommen wir noch eine kleine Rotkäppchen-Anspielung, weil sie sich fragt, was heute anders ist als sonst - die Haare, die Ohren, die Hände - ehe sie näher rangeht und sieht, dass nicht ihr üblicher Kontaktmann im Bett liegt, sondern eine Puppe. Dann schlägt sie Decke zurück und sieht ein Tablet, auf dem Beast ihr entgegen lächelt, sie ihn darüber informiert, dass Wolf das Ei hat und ihr Chef erwidert: »Was hast du noch für mich, meine kleine Spionin?«, falls man doch ein bisschen zu sehr auf dem Schlauch steht und nicht verstanden hat, was das bedeutet.
 Was ein Twist.
 Obwohl ich fairer Weise sagen möchte, dass, als ich es das erste Mal gelesen habe, es wirklich nicht hab kommen sehen; daraus kann man jetzt machen was man will, es macht den Twist weder besser noch schlechter, es macht ihn halt einfach nur zu einem Twist oder mich zu einem schlechten Mitdenker. 
 Ansonsten kann ich noch sagen, dass Beast davon spricht, dass er, weil Wolf anscheinend jetzt mit seinem Drachenei beschäftigt ist - ähnlich einem Kätzchen mit einem Wollknäul - seine Leute weiter an der Maschine arbeiten können. Und nicht nur lieb ich das ja wieder, wenn irgendwelche Sachen eingeworfen werden, wo keiner ne Ahnung hat, wovon er spricht, ich kann auch ehrlich sagen, dass ich, obwohl ich im vierzehnten Kapitel bin, keine Ahnung habe, von was für einer Maschine er da spricht. Wollen wir hoffen, ich hab es einfach nur vergessen, und nicht die Autoren. 
 Ansonsten find' ich es irgendwie amüsant, wie viel Zeit man als Gangsterboss anscheinend so zur freien Verfügung hat. Denn nicht nur sitzt Wolf ja täglich da und schreibt seinen Angestellten Zettelchen, wie sie sich anziehen und schminken sollen, ansonsten guckt er ja auch gern mal sinnlos aus dem Fenster - das hat er nämlich gemacht, als er auf Macy gewartet hat - und Beast sitzt anscheinend grinsend vor einem Tablet und wartet, dass seine Spionin ins Krankenzimmer kommt, damit er Überraschung sagen kann. 
 Also im nächsten Leben werd ich auch Gangsterboss, das klingt nach nem sehr chilligen Job mit viel Freizeit.

 Und damit, meine Lieben, haben wir es tatsächlich zum Ende des dritten Kapitels geschafft. Ich bin ja schon ein bisschen stolz auf uns, wie wir das wieder gemacht haben, naja, die Zeit vergeht halt wie im Flug, wenn man Spaß hat ... thehehe ... hehehe ... heh ... *seufz* 
 Nun gut, dann würde ich sagen, wir sehen uns bei Kapitel vier wieder und bis dahin, Jungs und Mädels der Musik, haut ihr bitte ordentlich rein!

 Jackpot

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