Donnerstag, 20. Juni 2019

Kapitel V - C:\User\Cal>start blue light oder: LOAD "$", 8, 1

Einen Wunderschönen meine Lieben,

da sind wir Hübschen wieder vereint. Einen neue Woche, ein neues Kapitel und ein neuer Blog. Diesmal haben wir uns nicht nur ganz und gar bis Kapitel fünf vorgekämpft - ich bin so stolz auf uns, meine Lieben - so stolz! (Könnte weinen vor Glück! ;____;) Nein, diesmal gehen wir sogar in Richtung Computer-Hacker-Viren-Stuff, wo ich ja mal gespannt bin, was uns da wieder für ein Wahnsinn erwartet. Denn ich persönlich muss sagen, kann mich zwar noch sehr, sehr dunkel daran erinnern, das Kapitel gelesen zu haben, mehr aber eben auch nicht. Ist so eine Geschichte, die keinen allzu negativen Eindruck bei mir hinterlassen hat - gab ja so Geschichten oder Passagen in Geschichten, die mir einfach im Kopf geblieben sind, weil sie so schlecht waren - aber diese war, meine ich, einfach derart langweilig und nichtssagend, dass sie eben nicht wirklich hängen geblieben ist oder einen tieferen impact auf die Story hatte. (Meine Güte, ich weiß aber auch, wie man Leute mitreißen kann! »Schön, dass ihr das seid, habt ihr Bock, was voll langweiliges mit mir zu lesen? Ja, super!« Manchmal hab ich es schon drauf ...)
 Auf welches Märchen angespielt wird, wird mal wieder in der Überschrift verraten und das ist jetzt mittlerweile schon das zweite Mal, wenn ich mich richtig erinnere. Das erste Mal war es bei ›Macy und der Wolf‹, wo man halt wirklich noch nie ein Märchen gelesen oder gehört haben darf, und wahlweise sein Leben unter einem Stein geführt haben muss, um nicht erraten zu können, auf was angespielt wird. Funfact dazu: Meine Eltern hatten, als ich noch ein Kind war, einen Diaprojektor, und da hatten wir auch ganz viele Märchen-Dias, die ich mir immer gern angeguckt habe. Fiel mir jetzt irgendwie beim bösen Wolf ein, ich nehme also an, dass ich an das Bild eine besonders starke Erinnerung habe. xD Aber gut, bestimmt sind die meisten nicht alt genug, um zu wissen, was Dias sind, also gehen wir weiter im Programm.

Kapitel V - C:\User\Cal>start blue light oder: LOAD "$", 8, 1


 Wenn ich solche Überschriften sehe, muss ich ja immer an meinen C64 zurück denken. Den hatte ich damals von meinem Cousin geschenkt bekommen, der sich, glaube ich, zu der Zeit schon einen PC gekauft hatte und mir das gab. Und ich hab mich gefreut wie ein Pferdemädchen, denn, um mal kurz aus dem Nähkästchen zu plaudern, etwas, was ich normalerweise nicht tue, aber ich denke, den kleinen Abstecher überleben wir alle, meine Eltern waren keine großen Fans davon, mir Spielekonsolen irgendwelcher Art zu kaufen. Ich hatte als Kind so einen Lerncomputer, daran kann ich mich erinnern, aber ansonsten ... ähm, nein. Bei meinen Eltern mussten Dinge immer irgendeinem Mehrwert haben, und das hatten anscheinend Spielekonsolen und Barbies nicht - weswegen ich beides nicht bekam. Umso mehr freute ich mich eben, als mein Cousin mir das Ding schenkte. Und auch wenn ich nur noch sehr vage Erinnerungen daran habe, weiß ich eben noch, dass man immer diverse Sachen eingeben musste, bevor die Floppy Disc dann ihren Inhalt mit einem teilte - und genau an diese Sachen, die man vorher immer eingeben musste, erinnern mich solche Überschriften immer. Wobei es in diesem Fall ja einfach nur ein Pfad ist, wenn ich das richtig sehe und anzeigt, wo eine Datei gespeichert ist.


 Im Gegensatz zu mir verschwendet die Geschichte auf jeden Fall keine Zeit und beginnt sofort bei Cal, der anscheinend das Hackerprogramm an sich und überhaupt codiert hat - denn es kann alles knacken! ALLES! Jede Firewall und jede Verschlüsselung. Und ich kenn' mich auf dem Gebiet wirklich viel zu wenig aus, und sehe persönlich auch nicht ein, mich für ein Kapitel in einem Blog dafür weiter zu belesen als nötig, aber dass man so etwas entwickeln kann, und einfach NICHTS, aber wirklich gar nichts sicher ist ... nein, glaub ich nicht.
 Aber ich nehme an, mit der Faulheit zur Recherche für dieses Kapitel war ich nicht allein.
 Egal, Cal ist also nach zwei Jahren Codieren fertig und will jetzt erstmal irgendwo ausprobieren, ob das super Hackerprogramm wirklich so funzt, wie es soll, bevor er das blaue Licht an Wolf weitergibt - weil, ja, er ist ein Wolf-Mann und macht sich schon wieder allein bei dem Gedanken an seinen Chef, beziehungsweise dass sein Programm nicht absolut einwandfrei und fehlerlos funktioniert, in die Hosen. Und hier muss ich halt sagen: Dinge entwickeln sich weiter! Gerade was Computer und Stuff angeht - man merkt, ich hab da sehr tiefes Wissen! - ist die Zeit so schnelllebig und ständig im Wandel und in der Entwicklung, dass, selbst wenn er da das super Hackerprogramm direkt aus der Hölle entwickelt hat, dass auch nicht ewig funktionieren wird. Spätestens wenn man merkt ›Oh, da wird gehackt!‹, wird sich jemand hinsetzen, und irgendwas dagegen machen und codieren und das war es dann. Das geht nicht über Nacht, aber ja, es wird passieren, von daher ist das ohnehin kein Programm für die Ewigkeit und damit eben auch nur eine Frage der Zeit, bis Cal den Löffel abgeben muss, weil sein Programm schon aus der Natur der Sache heraus nicht ewig, genau genommen nicht mal lange funktionieren wird.
 Aber Details, meine Lieben, Details. *seufz*
 Dementsprechend versucht sich Cal mal irgendwo reinzuhacken, beziehungsweise überlegt, wo er sich denn einhacken soll. Weil ja, er hat zwar zwei Jahre daran gearbeitet, hat sich aber nicht überlegt, was er zuerst hacken will, was zumindest auf cal’scher Seite für lautes Gelächter am Hackertisch sorgt.
»Da hatte er so viel Zeit mit dem Programmieren verbracht und sich nicht einmal überlegt, wonach er als Erstes suchen wollte - neben dem Offensichtlichen zumindest. Aber konnte er wirklich danach suchen? War Wolfs Auftrag nicht wichtiger? Sollte er sich erst mit seinen eigenen Zielen befassen?«
 Wer die vorherigen Blogs gelesen hat, weiß sicher, warum ich mir diese Sätze rausgepickt habe. Der erste wiederholt ja mehr oder minder, was ich oben drüber geschrieben habe, war aber wichtig, damit man den nachfolgenden Satz in besseren Zusammenhang setzen kann. 
 Was stört mich also? Richtig! ›Danach‹. 


 Ich hasse es! Wirklich, ich kann nicht ausdrücken, wie sehr ich es hasse, wenn mir im Buch mit Absicht Dinge vorenthalten werden und ich auch noch darauf hingewiesen werde, dass es so ist! Nein, nein, und nochmals nein! Das baut keine Spannung auf! Das ist lazy writing as fuck! Man will, dass der Leser gespannt und neugierig ist? Dann schreib 'ne gottverdammte Szene, die vorher ordentlich aufgebaut und in sich logisch ist und genau dieses Gefühl vermittelt! Aber geh' nicht den einfachen Weg und sag, da ist was, aber ich sag' dir nicht was, ätschbätsch! Und nicht nur dass mich das anpisst und einfach schlechte Schreibe ist - und das ist sie, da müssen wir nicht drüber diskutieren; mag sein, dass es den Einen weniger stört als den Anderen, aber es bleibt schlecht - aber ja, neben diesem Fakt, ist es auch kein Einzelfall, es ist mittlerweile das dritte (!) Mal, dass mir das in fünf (!) Geschichten begegnet. 
 Als erstes hatten wir ›den Fall‹, den unser Superhirn Ray erst ›näher‹ erklärt hat, nachdem er sich durch eine Fragestunde mit seinem Kollegen gespielt hatte. Dann hatten wir Beast am Ende unseres Rotkäppchen Kapitels, der von ›der Maschine‹ sprach, wo auch kein Mensch bis heute eine Ahnung hat, um was es geht, und jetzt spricht Cal von ›der Sache‹. Also ja, drei Mal in fünf Kapiteln! Drei gottverdammte Mal in fünf gottverdammten Kapiteln!

Funny Story:
Ich hab gerade mal nachgeguckt, wer die Geschichten geschrieben hat.
Wie bereits ganz am Anfang erwähnt, ist das ja ein Werk von mehreren Autoren, und eigentlich wollte ich gerade ordentlich vom Leder ziehen, wie unfähig die Leute sind, wenn sie alle, aber wirklich alle den gleichen Fehler machen - ist jetzt überspitzt dargestellt, ihr wisst hoffentlich, was ich meine - aber ja, beim Nachschauen fiel mir auf, dass alle drei Geschichten, in denen dieses Phänomen auftaucht, von ein- und derselben Autorin geschrieben wurden: Maria Engels.
Also, Frau Engels, bitte nochmal auf den Hosenboden setzen und wahlweise mal ein Buch mit ordentlichen Spannungsaufbau lesen, statt in jeder gottverdammten Geschichte den gleichen, genialen Clou zu verwenden! Dankeschön!

 Danach erzählt Cal wieder, wie viel Angst wir haben und was uns alles passieren kann, wenn der Wolf rausfindet, dass man den Code schon drei Sekunden fertig hatte und ihn nicht sofort angerufen hat. 
 Und ja, das ist halt so das, was mir das Buch verkaufen will, aber spätestens nach dem Rotkäppchen-Kapitel, wo man halt weiß, wie der Wolf so aussieht, macht es das halt so immens schwierig, diese dauerhaft Angst, die alle haben, auch als Leser nachzuvollziehen und aufrecht erhalten zu können. Dazu kommt halt noch, dass man dahingehend auch keine Infos hat. Alle haben Angst vor ihm. Warum? Weil er halt böse ist und alles tötet, was ihm nicht passt. Außer den Verliererhasen beispielsweise. Der jetzt nicht. 
 Und das Schlimme ist, dass ich nicht mal sagen könnte, was man anders machen müsste, damit diese Paranoia, die sich alle wegen Wolf schieben, auch bei mir ankommt, was halt immer scheiße ist. Weil ja, einfach nur zu sagen: »Ist blöd!« hilft halt wenig. Aber ja, ich kann einfach nicht sagen, was es wäre, ich kann nur sagen, es ist hier definitiv nicht da.

 Vielleicht wäre ein Kapitel am Anfang praktisch gewesen - oder besser ein Prolog -, in dem man gesehen hätte - nicht erzählt bekommt, gezeigt bekommt! - was der Wolf für ein Badass ist. Vielleicht statt des langweiligen Rein-Raus-Rüber-Runter-Musik-drauf-Raubs, den wir stattdessen bekommen haben. Ja, das weggelassen und stattdessen gezeigt, wie Wolf irgendjemanden durchvergewaltigt oder foltert oder irgendwas Krankes oder Krasses macht, dass du sofort siehst: »Okay, Alter, der Mann ist durch, nicht anlegen, got it.« Vielleicht hätte das mehr geholfen, anstatt dass mir alle erzählen, wie viel Angst sie haben und ich ihn dann das erste Mal sehe und er wie ein Hampelmann aussieht, der auf irgendwelche Brüste reinfällt.

 Aber weiter im Text. 
 
 Also wir haben Angst und Cal entscheidet sich, Beasts Waffenkammer ausfindig zu machen, tippt die entsprechenden Codezeilen ein und bekommt die GPS-Daten, ruft Wolfs Leute an, die jetzt mal nachgucken gehen sollen, ob da wirklich die Waffenkammer ist, oder ob das Programm vielleicht doch nicht so gut arbeitet, wie es soll. Aber Cal vertraut seinem Programm. Vertraut ihm sogar so sehr, dass er Wolf anruft und ihm sagt, dass er fertig ist und was er gerade gemacht hat, ohne die Verifikation zu haben, dass die Kammer dort ist, wo ihm das Programm gesagt hat, dass sie ist. 
 Und ich will ehrlich sein, ich hätte gewartet, bis mir jemand ein »Jup, Waffenkammer ist hier« gegeben hätte, wenn ich wirklich so dermaßen Schiss vor dem Herrn der Unterwelt gehabt hätte, wie es hier eigentlich dargestellt wird. 
 Aber das sind wieder nur Details, nehme ich an.
 Wolf ist mehr oder minder pissed, dass Cal ihn anruft und vermutet, dass er sich noch mehr Zeit erbitten will, was er ihm gleich sagt, dass das nicht passieren wird. Und das zeigt zumindest für mich, dass er das anscheinend schon mal gemacht hat - wahrscheinlich mehrfach, wenn Wolf dermaßen pissed reagiert - und er es ihm ja jedes Mal bewilligt hat, sonst könnte er ja jetzt nicht anrufen, und in seiner Welt schon wieder um Aufschub bitten. Und die Frage ist auch ... also gehen wir davon aus, Wolf hätte Recht, und Cal ruft ihn nicht an, um ihm zu sagen, dass sein Masterprogramm aller Masterprogramme fertig ist, wie es ja der Fall ist, sondern um sich mehr Zeit zu erbitten, weil er halt einfach noch mehr braucht. Gehen wir weiterhin davon aus, dass es Wolf wirklich ernst damit ist, dass er seinem Superhacker vom Dienst keinen Aufschub mehr geben will, weil Baum, was, meine Lieben, wäre die Konsequenz daraus? Richtig. So, wie wir den Wolf bisher beschrieben bekommen haben, müsste der also entweder persönlich vorbei kommen oder jemanden schicken, der Cal tötet, weil der halt einfach seine Aufgabe nicht macht. Allerdings wissen wir, er arbeitet seit zwei Jahren an dem Projekt und wir erfahren ein paar Zeilen darunter, dass er ihn auch über diese Zeit finanziert hat. Zwei Jahre, die Geld in eine Person geflossen sind, die ein Programm entwickeln sollte, die man jetzt aber kurz vor Fertigstellung tötet, weil man halt nicht nochmal Aufschub gewähren will? Weil die eine Woche dann halt doch die eine Woche zu viel ist? 
 Das klingt schon sehr dumm. 
 Und nach einer Geldverschwendung, aber wir wissen, zumindest bei Wolf ist das ja kein Aspekt, der mitbedacht werden muss, der hat ja genug und braucht nicht mehr. 
 Also ja, wirklich konsequent mit le Hacker zu sein, ist eigentlich keine Option, weil man sich mehr schadet, als es nutzt. Somit ist die andere Variante, ihm den Aufschub noch zu geben, weil man eben das Programm braucht, und damit eben nur leere Drohungen in den Raum stellt - von denen ja beide Parteien mittlerweile wissen müssten, dass es nur leere Drohungen sind. Denn Cal arbeitet seit zwei Jahren daran und ist immer noch am Leben, egal wie oft Wolf also gedroht hat, ihn zu töten, er hat es nie getan, und trotzdem schlottern dem jungen Hacker die Knie. Warum? Wenn er doch eines gelernt haben muss, dann, dass absolut nichts passiert!

 
 Und mittlerweile frage ich mich halt wirklich, ob das Absicht der Autoren ist. Ob man Wolf ganz bewusst als die Lusche darstellt, als die er bisher dargestellt wurde.

 Nun gut, machen wir erstmal weiter. 

 Also ja, Cal sagt seinem Boss Bescheid, dass er fertig ist und statt sich zu freuen oder irgendwas, fragt Wolf, ob er ihn hier auch nicht verarscht. Und das ist halt auch so eine super seltsame Reaktion. Denn wenn wirklich alle so dermaßen Angst vor ihm haben, wie kommt er dann auf die Idee, jemand hätte den Mut, ihn zu verarschen? Passiert das also öfter? Wenn es öfter passiert, ist er anscheinend aber nicht die furchteinflößende Gestalt und Person, für die er die ganze Zeit dargestellt wird.


 Cal und ich sind auf jeden Fall beide verwirrt, dass sein Chef so reagiert und nachdem er ihm versichert hat, dass das hier kein Telefonstreich ist, und er ihm einfach nur das Programm geben will, für das er bezahlt hat und nicht vorhat, ihm ein Furzkissen auf den Stuhl zu legen, sprechen sie darüber, ob Wolf nun zu Cal kommt oder Cal zu Wolf kommen soll. 
 Und persönlich hat es mich ja an einen Moment aus Hape Kerkelings Total Normal erinnert, wo er einen Telefonkandidat für Frau Usenborger oder so anruft und sie sich dann darüber unterhalten, wer wen anruft beziehungsweise zurückruft. Sehr funny. 
 Wir entscheiden uns auf jeden Fall, Cal abholen zu lassen und legen auf.
 Und danach kommt etwas ... uff, meine Lieben. Also Cal legt auf, schreibt dann aber Wolf nochmal, dass er seinen Lakaien, die ihn abholen, das Passwort sagen soll, weil er sonst nichts ins Auto einsteigt, weil er Angst hat, dass er von anderen Leuten abgeholt wird, und er dementsprechend will, dass sich die Wolfmänner legitimieren, weil ... ja, weil er vor zwei Jahren Beast hintergangen hat und zum Wolf gelaufen ist. Und mal ganz abgesehen davon, dass der ihm wohl jetzt nach zwei Jahren immer noch hinterher läuft, weil er halt einfach weiß, wie lange es dauert, so ein allwissendes Hackerprogramm zu programmieren, kommt dann noch ein weiterer Satz, der mich nur umso mehr verwirrt:
»Sie hatten das Projekt blue light genannt und abgemacht, dass sich Cal erst meldete, wenn er den Algorithmus perfektioniert hatte.«
 So.
 Wie kommt Wolf also auf die Idee, Hacker-chan ruft an, um ihn um Zeit zu bitten? Das war anscheinend nie Teil der Vereinbarung! Anscheinend hatte man überhaupt keinen zeitlichen Rahmen ausgemacht, was ich noch seltsamer finde. Aber gut, Wolf hat anscheinend nicht nur Geld, er hat auch Zeit. Bitte, man erkläre mir das! Wie hängt das alles zusammen? Wie kommen die Figuren auf die Ideen, auf die sie kommen, wenn doch ihre Realität ganz anders ist? Wenn ich jemanden sage: »Meld dich, wenn du fertig bist« und derjenige meldet sich dann halt irgendwann bei mir, dann muss ich doch davon ausgehen, er ist fertig. Vor allem wenn ich ihm doch keine Frist außer »Wenn du fertig bist« gegeben habe, gäbe es auch keinen Grund, zwischendrin mal anzurufen und zu sagen »Bin noch nicht fertig, hab mich aber trotzdem mal gemeldet und wollte noch um einen Aufschub bitten, den ich gar nicht brauche, weil ich mich einfach nur nicht hätte melden müssen«.


 Natürlich ist es problemlos möglich, dass sich Wolf dazwischen mal gemeldet und nachgefragt hat das will ich gar nicht ausschließen, aber auch dann würde die Reaktion immer noch keinen Sinn ergeben.
 Denn gehen wir davon aus, Wolf ging davon aus, dass das Programmieren eines Supercodes nur ein paar Wochen dauert. Nun wartet er vier bis sechs Wochen, hat noch keinen Anruf von Hacker-chan, meldet sich deswegen und der sagt ihm »Bruder, nein, mindestens noch anderthalb Jahre«. Das würde immer noch nicht erklären, warum der Wolf denkt, dass der Hacker anruft, um sich Aufschub zu erbitten, statt dass er einfach hofft, dass sich niemand bei ihm meldet. Denn so zieht er ja erst Recht die Aufmerksamkeit auf sich, und es kann ja durchaus sein, Wolf hat noch eins, zwei andere Sachen zu tun und denkt deswegen nicht 24/7 an den Hacker - warum ihn unnötiger Weise an die eigene Existenz erinnern - wisst ihr, wie ich meine? Das Einzige, was Sinn macht, ist, dass der Wolf im Nachhinein doch noch eine Frist gesetzt hat, weil ihm aufgefallen ist, dass »Bis du fertig bist« vielleicht nicht der Beste Zeitrahmen ist, gerade wenn man halt selbst ein bisschen unter Zeitdruck steht und einem das eigene Imperium unter dem Arsch wegfault. Also ja, wenn der Wolf im Nachhinein einen Zeitpunkt gesetzt hat, erklärt das wiederum, warum er denkt, Hacker-chan ruft an, um um Aufschub zu bitten. Und nicht nur frag ich mich dann natürlich, warum man mir die Information dann nicht einfach gegeben hat, mir sogar genau gegenteilige Information gegeben hat, es würde halt immer noch nicht die »Verarschst du mich?«-Frage erklären, denn die macht in keinem Zusammenhang Sinn - außer man erklärt es schlicht damit, dass Autor-chan sich mit gutem und logischen Dialog ein bisschen sehr schwer tut.
 Es ist einfach alles in sich derart unlogisch, dass die Charaktere reagieren, wie sie reagieren und dass sie eben sagen, was sie sagen. Und das sollte in einer Geschichte einfach nicht sein. Ich sollte nicht die Hälfte der Zeit damit beschäftigt sein, mich zu fragen, wie Dinge zusammenpassen und warum sie einfach nicht stimmig sind. Ich gehe halt stellenweise ehrlich davon aus, dass ich mir mehr Gedanken deswegen mache als derjenige, der es geschrieben hat.

 Egal, machen wir erstmal weiter.

 Also es klopft an der Tür und nachdem Cal durch den Spion guckt, erkennt er, dass Blaubart vor der Tür steht. Und obwohl er anscheinend weiß, dass er einer der treusten Gefolgsleute ist, die Wolverine hat, will er nochmal auf Nummer sicher gehen und fragt nach dem Passwort, was Terrence versucht unauffällig in einen Satz einzuflechten, wahrscheinlich, damit es nicht das ganze Stockwerk mitbekommt, und failed dabei auf ganzer Linie.
»Mach die Tür auf oder ich blas dir dein dämliches blaues Licht aus.«

 Okay, also sie fahren zum Happy End, kommen da auch an und fahren hoch ins Penthouse, wo Wolf anscheinend wohnt. Dort angekommen, bemerkt unser Superhacker vom Dienst, dass das Fell des Wolfs silberner ist als sonst. Und unweigerlich frage ich mich, ob das eine Anspielung darauf ist, dass sich Wolf das Fell färbt, was schon ziemlich hilarious wäre. (Wobei allgemein die Frage wäre, woher er das weiß. In der Theorie dürfte er ihn seit zwei Jahren nicht mehr gesehen haben, dass er sich da so genau die Fellfarbe gemerkt hat, und das jetzt noch erkennt ... Respekt!) Aber gut, er sieht auf jeden Fall noch eine blonde Olle, bei der es sich zweifelsohne um Macy handelt und Cal und sein Chef haben einen ... es fällt mir schwer, es als Dialog zu bezeichnen, weil es sich halt wieder derart holprig und künstlich liest.
»Die Waffenverstecke habe ich schon, was wollen Sie noch wissen?«
»Alles.«
»Das ist leider sehr unpräzise.«
»Du bist doch sonst so clever. Was will ich schon wissen? Kannst du dir das nicht denken?«
»Kontakte, Transaktionen, Standorte und vielleicht geplante Aktionen?«
»Siehst du. Wieso also die blöden Fragen?«
 Ist mal wieder nur die reine Unterhaltung ohne irgendwelche Begleitsätze und ähnliches und bei der letzten Wolf-Antwort hab ich auch noch den großen Umzugsplan für den Hacker ins Penthouse weggelassen, aber ja, das ist es.
 Und mal ganz davon abgesehen, dass sich der Plan des Wolfs ein bisschen liest wie der eines Dreijährigen (»Welches Eis soll Mama dir kaufen?« - »Alle!«), muss ich auch sagen, dass sich für mich nicht erschließt, wie er auf den Gedanken kommt, der Hacker müsse wissen, was er will. Denn Intelligenz hin oder her - oder diese abzuleiten, weil jemand in seinem Job gut ist, halte ich auch für ein bisschen hoch gegriffen, aber sei’s drum - der Hacker ist nun einmal Hacker und kein Gangsterboss. Das ist schlicht und ergreifend eine andere Profession! Sicherlich kann man sich einfach über Logik gewisse Dinge ableiten, aber ja, die Frage bleibt schon bestehen, warum sich Wolf auf der einen Seite die Zeit nimmt, für Macy aufzuschreiben, welchen Lidschatten sie heute mit welchem Rouge verwenden soll - etwas, was sie aus ihrer Profession heraus eigentlich wissen müsste! - aber dann vor dem Hacker steht und sagt: »Rate mal, was ich will!«
 Und dazu kommt halt auch noch, wie Wolf am Ende der ist, der angepisst fragt, warum der andere so dumm fragt, während eigentlich der Hacker vor ihm stehen und ihn fragen müsste, warum er sich lieber durch ein Ratespiel mit ihm kämpft, statt ihm klare Anweisungen zu geben.
 Aber gut, da war Smokey Eyes oder nicht Smokey Eyes? halt an dem Tag einfach die wichtigere Frage, der sich der Napoleon des Verbrechens am Tag stellen musste, seh' ich ein.
 Wie gesagt, ist das jetzt das, was Cal machen soll und er kriegt noch die Anweisung, ins Penthouse zu ziehen, wobei er nicht in das von Wolf zieht, wie ich es erst verstanden hatte, sondern wohl eine Etage tiefer. Und hier frag ich mich ja schon wieder, warum er nicht von Anfang da gewohnt hat, denn das Hotelzimmer, in dem er momentan lebt, hat er auch von Wolf zugewiesen bekommen und ich nehme an, der hat es auch bezahlt. Warum er den Hacker also gern weit weg und unbeaufsichtigt haben wollte, entzieht sich meiner Kenntnis und meines Verständnisses.
 Ansonsten wird Blaubart aufgetragen, dass er alle wichtigen Sachen aus der alten Wohnung von Cal holen soll und dann grabscht Wolf wieder an seiner blonden Ollen rum, um zu signalisieren, dass das Gespräch beendet ist, weil es wohl zu schwer war »Wir sind jetzt fertig« oder »Tschüss« zu sagen.
 Dann gehen Hacker-chan und Terrence eine Etage tiefer, Cal staunt Bauklötze über seine neue Bude und gibt dann Blaubart eine Liste mit Sachen, die er aus seinem alten Apartment haben will und hat dabei eine diabolische Freude, ihm eben auch Sachen wie Spielekonsole und Comics und so einen Kram aufzutragen, weil es wohl seinen Gegenüber anpisst, dass er jetzt los soll, um irgendwelche Sachen zu holen.
 Und hier würde ich nochmal ganz kurz auf die Bremse treten. Wegen zwei Sachen, wenn man es genau nimmt.
 Als erstes möchte ich etwas erwähnen, was ich eben im Penthouse nicht erwähnt habe, und das ist, dass Hacker-sama Macy ja erblickt und bemerkt hat, dass sie anscheinend sehr neugierig war, aber versucht hat, gelangweilt zu wirken. Und mich wundert, warum Cal das auffällt, allen anderen anscheinend aber nicht. Der Mann hat zwei Jahre nicht nur in Angst und Schrecken gelebt, weil er ne ausgewachsene Paranoia hat, dass Beast kommt und ihn holen wird, er hat da tatsächlich nur gearbeitet und keine Menschenseele gesehen. Und wenn wir das Klischee eines Hackers mal nehmen, und mit Klischees sparen wir ja üblicherweise nicht im Buch, dann dürfte der Hacker allgemein so ein in sich gekehrter Computernerd sein, der es jetzt nicht so mit sozialer Kompetenz und Empathie hat. Und ausgerechnet der sieht, wie jemand, den er noch nie gesehen hat und nicht kennt, wie er tut, als wäre er desinteressiert, obwohl er eigentlich neugierig ist, und alle anderen erkennen es nicht? Wirklich, wir bleiben dabei?
 Die andere Sache ist die diabolische Freude, die er dabei empfindet, Terrence rumkommandieren zu können, denn das will eigentlich gar nicht zu dem Charakter passen, den wir bis dahin erlebt haben, der eigentlich nur das Kommando aus Angst um sich und seine Arbeit an sich reißt, aber das war es dann.
 Und ein bisschen, da will ich ehrlich sein, erinnert es mich an schlechte RPG-Charaktere. Denn, meine Lieben, ich kann nicht mehr zählen, wie oft ich in einem Steckbrief gelesen habe, dass ein Charakter so ist, aber auch eigentlich ganz anders. Ja, die ganz ruhigen, ausgeglichen Dudes, die aber auch gern ausrasten, oder die leisen Mäuschen, die auch gern mal laut werden, die eigentlich total ängstlich und schreckhaft sind, wenn sie halt nicht gerade total aggressiv sind. Es ist halt so alles und nichts, weder Fisch noch Fleisch und trotzdem beides, und genauso kommt mir eben auch Cal vor, den ich bisher eigentlich als ruhigen, ängstlichen Charakter erlebt habe, der jetzt auf einmal eine Situation ausnutzt und sie genießt, weil ihm die soziale Ungerechtigkeit, dass Terrence halt für den Wolf arbeitet und eine höhere Position hat als er, nicht schmeckt.
 Versteht mich richtig, kann ja durchaus sein, dass Cal in seinem Inneren so ist, ich hab auch 'ne missgünstige Bitch in mir, auch wenn ich sonst eigentlich sehr ausgeglichen bin und Leuten eigentlich gönne, was immer sie haben. Aber hier sehe ich eben schon einen Unterschied zwischen realen Leben und einer Kurzgeschichte. Solche Nuancen kann man vielleicht in einer Buchreihe oder ähnlichem aufzeigen, in einer so kurzen Story, in der ich ohnehin kaum Zeit habe, Charas kennenzulernen, sollte man mich dann halt nicht mit kontradiktorischen Charakterzügen bewerfen, weil es eben genau den Geschmack hinterlässt, den es jetzt eben bei mir hinterlässt, dass der Charakter sich dreht, wie ein Fähnchen im Wind, und keinen wirklichen Charakter hat, sondern sich einfach so verhält, wie es eben den Plot voranbringt und am besten für ihn ist. Und so funktioniert gutes Schreiben normalerweise nicht.
 
 Wir machen ein kleines Stückchen weiter, nur um dann wieder kurz auf die Bremse zu treten, denn Cal guckt sich in seiner Bude um, alles ganz toll und teuer, dann kommt Blaubart, bringt seinen Stuff, High End-PC gibt es auch noch plus schicken Schreibtisch. Schließlich fragt er Terrence, wer die Frau bei Wolf war, beziehungsweise, wie sie heißt. Blaubart setzt ihn darüber in Kenntnis, dass ihn das nichts angeht, während Cal schwört, er sei nicht »auf die Art« an ihr interessiert, sondern wolle eben nur ihren Namen wissen, den Blaubart dann auch rausrückt: Macy.
 Und nicht nur haben wir damit die Bestätigung, dass die Frau neben Wolf, eben genau die Frau ist, bei der man erwarten konnte, dass sie es ist, Cal hat auch den Namen der Frau, an der er »nicht so interessiert« ist, obwohl er sich fragt, ob das ihr richtiger Name ist. Und hier stellt sich mir die Frage: Warum will Cal den Namen wissen? Und: Warum sagt Blaubart ihren tatsächlich Namen? In der Theorie hätte er auch sagen können, ihr Name wäre Janine oder Candy. Für mich gibt es nur eine Erklärung, warum Cal überhaupt so beharrlich nachfragt, und auch warum Terrence den richtigen Namen verrät: Der Leser soll wissen, dass die Figur, über die er eben gelesen hat, eben auch die Figur ist, über die er zwei Kapitel vorher gelesen hat. Ansonsten macht der Austausch zwischen den beiden Figuren keinerlei Sinn. Wenn jemand einen plottechnischen oder logischen Grund weiß, der auf irgendetwas anderes zurückführbar ist, als dass man den Leser für zu dumm hält, Figuren wiederzuerkennen, wenn man sie nicht beim Namen nennt, würde ich mich freuen, wenn jemand sein Wissen dahingehend mit mir teilt.
Noch dazu: Ist das die Intention hinter der ganzen Sache, hätte man das viel, viel einfacher haben können, indem einfach irgendjemand Macy bei ihrem Namen nennt, während alle im gleichen Raum sind.
Don't fucking get it!


 Dann machen wir einen Sprung, wo uns gesagt wird, dass Cal mehr oder minder alles bei Beast rausgefunden hat, jedes Versteck, Kommunikation zu irgendwelchen Informanten - you name it! Terrence kommt und spricht unseren Super-Hacker an, dass der Wolf ihn zu sehen wünscht und es kommt raus, dass Cal seit drei Tagen vor seinem PC sitzt. Ohne Essen oder Schlaf.
 Ist ihm übrigens nicht aufgefallen, weil er Pillen schluckt.
 Macht er öfter.
 Also Pillen schlucken und drei Tage ohne Essen und Schlaf wach sein.
 Sagt das Buch.
 Jetzt, wo wir uns dem Ende der Geschichte nähern.
 ...
 Meine Lieben, ich will ehrlich sein, ich könnte schon ein bisschen kotzen.
 Warum genau kriegen wir die Info jetzt? Warum war das nichts, was man schon am Anfang hätte mal nebenbei einfließen lassen? Man hätte sogar damit beginnen können, dass Hacker-chan MAL WIEDER mehrere Tage hintereinander ohne Essen wach gewesen war, ehe er halt fertig wurde, oder man hätte darüber schreiben können, wie Pillen auf seinem Schreibtisch lagen, oder wie er überlegte, welche zu nehmen und sich entschied, dass es jetzt erstmal gut war, weil er eben mit seinem Programm fertig war. Irgendwie sowas! Aber nein! Bisher wurde das mit keinem Federstrich erwähnt und wird jetzt rückwirkend als etwas ins Land geführt, was schon immer so war, wenn es eigentlich vorher nie so war.
Und wisst ihr, an was mich das erinnert? An die letzte Staffel von How I met your mother.

Ein kleiner Exkurs: 

Die Serie hat immer mit Rückblenden gearbeitet und oft Dinge so etabliert, aber in keiner Staffel war es so schlimm wie in der letzten, fand ich zumindest, vor allem weil da ein »Das war schon immer so« halt absolut lächerlich war, weil man zu dem Zeitpunkt eben schon sieben oder acht Staffeln gesehen hatte, und eben genau wusste »Nein, das war nicht immer so, bitch! Wäre es immer so gewesen, hätte ich es in einer der hundert Episoden gesehen!«
Ein Beispiel, was für mich derart raussticht, ist, Barney und seine Jabba-the-Hutt-Stufe des Betrunkenseins. In der Episode wird erzählt, dass die Gang über die Jahre halt diverse Stadien des Betrunkenseins von Barney gesehen hätte, wobei nur die erste eine ist, die man wirklich kennt, wo er sich wie ein alter Game-Master benimmt, der Leute auf den Mund küsst, danach kommen zwei, die man noch nie gesehen und gehört hat, dann das Jabba-Ding und in der Folge noch eine weitere, in der er nur die Wahrheit sagen kann.
Und ich mein, so hat How I met your mother das immer gemacht, dass es irgendwelche Dinge eingeführt hat, die schon immer so waren, indem es Rückblicke gezeigt hat, wo es mal so war. Aber nicht nur gab es dann dazu halt auch oft eine Geschichte und nicht nur die reine, kurze Rückblende eines einzelnen Moments, der dann beweisen sollte »Guck, ist wirklich so!«, es gab vor allem eben auch Folgen danach, wo man solche Dinge wieder aufgreifen konnte, und es sich dann eben wirklich so angefühlt hat, als wäre das was, was »schon immer so war«.
Ging halt in der letzten Staffel nicht mehr, und gerade bei Betrunkensein haben sie sich halt auch ein bisschen was Schlechtes rausgesucht, weil Alkohol eben eine häufige Rolle gespielt hat - und es auch eine Folge gab, die sich nur damit beschäftigte, wie Marshall und Barney werden, wenn sie bestimmte Getränk trinken. Spätestens da hätte man ja einen »Oh, aber wir müssen vorsichtig sein, dass Barney nicht Jabba-betrunken wird«-Moment haben müssen, wenn es wirklich eine Sache wäre, die ... nun ja, die eben wirklich eine typische Sache wäre und nicht in der letzten Staffel für eine verdammte Folge erfunden worden wäre.

 Kurz abgeschweift, sorry for that, aber ich denke, man sieht ganz gut, auf was ich hinaus will.

 Naja gut, also Junkie-chan erhebt sich von seinem Computer, geht duschen und isst dann was, was Blaubart für ihn bestellt hat, und geht dann zu Wolf, der wieder einmal blonden Damenbesuch hat. Und er hat auch blutige Krallen, die er sich gerade mit einem Tuch abwischt und leckt sich über die Lefzen. Es wird nicht gesagt, woher das kommt, und ich persönlich muss sagen, das hätte mich schon interessiert. Kam er gerade von einem kleinen Mord wieder? Das ergäbe halt wenig Sinn, weil Blaubart bereits vor einer Stunde bei Cal gewesen war, um ihn zu holen, und ihn nur nicht mitgenommen hatte, weil er eben gestunken hat wie ein Iltis, weil drei Tage durchgearbeitet.
 Hat Wolf also die Stunde genutzt, und einen Mordtermin vorgezogen? Oder liegt sein Opfer eigentlich im Raum und niemand sagt was?
 Es wird auf jeden Fall nicht erklärt, ein USB-Stick wechselt den Besitzer, den Wolf dann in seinen Laptop steckt, um sich die Beast-Daten darauf runterzuladen und sagt dann seinem Hacker, dass er einen neuen Auftrag für ihn hat: Er soll gucken, ob er bei Beast irgendwelche Infos über ein Drachenei findet, beziehungsweise irgendwas, was damit in Zusammenhang steht.
»Vielleicht gibt es eine Apparatur, einen Mechanismus, eine Formel«, murmelte Wolf.
 Also ja, hier haben wir zumindest wieder eine Anspielung auf »die Maschine« von der Beast vor zwei Kapiteln gesprochen hat - ich hab übrigens immer noch keine Ahnung, um was es dabei geht, da will sich echt null Erinnerung einstellen.
 Ansonsten gibt es zu der Begegnung nicht mehr viel zu sagen, Cal sagt, dass er halt guckt, nimmt seinen Stick wieder mit, setzt sich vor seinen Hacker-PC und lässt sein blaues Licht nach einem Drachenei und allem, was damit zusammenhängt, suchen.

Dann machen wir einen kleinen Sprung, wo Cal soweit alles herausgefunden hat, was es über das Ei, dessen Funktion, die Maschine und eben alles so zu wissen gibt. Er teilt selbstredend nichts davon mit dem Leser, sondern überlegt, ob er es Wolf überhaupt sagen soll, weil Gründe, und entscheidet sich, jetzt erstmal nach seiner »Sache« zu gucken. Denn endlich wird uns eröffnet, was die »Sache« ist, nach der er eigentlich suchen wollte und sich nicht getraut hatte: Es geht um seine Verlobte Eve, die vor zwei Jahren von Beast gekidnappt wurde, und er jetzt hofft, eben weil er in seinem Netzwerk ist, herauszufinden, wo sie ist beziehungsweise, was mit ihr passiert ist.
»Das Register der Mitarbeiter, Sklaven und Waren zu durchsuchen, nahm viel Zei in Anspruch. Eines musste er Beast lassen: Seine Bücher waren ordentlich geführt. Neben Adressen, Geburtsdaten und Anmerkungen zu Krankheiten fand sich auch ebenfalls ein Strafregister, eine Jobliste der Person und sogar ein Todesdatum«
Und wie praktisch ist das? Jetzt nicht nur für Cal, sondern so ganz allgemein? Wenn die Bullen mal aufhören, korrupt zu sein, und sich doch mal entschließen, Beast hinter Gittern bringen zu wollen, hat der das für sie auch alles feinsäuberlich aufgeschrieben. Wirklich nett. Aber, meine Lieben, aber, der Wolf steht ihm in dieser Nettigkeit in nichts nach, denn nachdem Cal bei Beasts nicht fündig wird, hackt er sich in das Wolf-Netz ein, was eben so penibel und pedantisch geführt ist. Ich mein, wir wissen ja schon, das Krähe und Fay ein Büro haben und da anscheinend regelmäßig ihre illegalen Sachen in Berichten niedertippen und ablegen, aber dass das auch der Rest macht? Praktisch, wirklich sehr praktisch. Unrealistisch und unlogisch as fuck, aber gut, an dieser Stelle erwarte ich halt auch nix mehr.

 
 Und, meine Lieben, ihr werdet es kaum glauben, aber Cal findet seine Eve tatsächlich, nur - Achtung Plottwist! - wurde sie nicht von Beast, sondern von Wolf entführt und arbeitet jetzt als Candy im Happy End. Wir erinnern uns, die drogenabhänige Alkoholikerstripperin, die ein bisschen Lesbenaction mit Macy hatte, als die auf dem Weg zu Wolf war? Jep, das ist die Verlobte, die wir gesucht haben.
 Nuja, Hacker-chan ist dementsprechend pissed, steht auf ... und läuft direkt in Wolf rein, der anscheinend schon die ganze Zeit unbemerkt im Zimmer stand. Gut, er ist halt auch echt leicht zu übersehen, so als riesiger Wolf im Anzug mit Piercings und Tattoos.

 Viel gibt es danach nicht mehr zu erzählen, Wolf stürzt sich auf ihn, Cal hat Angst und pisst sich in die Hose, Wolf bricht ihm den Kiefer, sagt ihm, dass seine Anweisungen waren, Beast auszupionieren und eben nicht ihn, und dass ihn niemand hintergeht, ehe er Cal tötet. Und ein bisschen frage ich mich: Warum genau hintergeht Cal Wolf? Ist ja eigentlich anders herum, immerhin hat er anscheinend seine Verlobte entführen lassen und es ihm nie gesagt. Aber gut, was weiß ich schon vom Gangsterboss-Business?

 Meine Lieben, ein weiteres, kurzes Kapitel ist geschafft. Außer viel Unlogik gab es hier nicht viel zu sehen, ich gehe davon aus, im nächsten gibt es wieder mehr, weil das auch wieder länger ist. Ich hoffe, ihr hattet ein bisschen Spaß und wir sehen uns beim nächsten mal wieder - bis dahin haut ihr bitte ordetlich rein!

Jackpot

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